
Mit der jungen Konzertorganistin Maryam Haiawi ist am Sonntag, 30. April, 16.30 Uhr, eine hochprofilierte Kirchenmusikerin aus Hamburg in der Hamborner Abtei zu Gast. Die in Detmold, Freiburg, Paris und Rotterdam ausgebildete Orgelkünstlerin wird Werke von Johann Sebastian Bach, Marcel Dupré und vom libanesischen Komponisten Naji Hakim (geb. 1955) präsentieren. Hakim war Schüler von Jean Langlais in Paris, wo vor zehn Jahren Haiawi eine ihrer internationalen Ausbildungsstationen am Konservatorium Nationale Superieur für Musik und Tanz absolvierte. Forschend war die Musikerin aus Hamburg-Altona zudem in Leipzig im Team der Sächsischen Akademie der Wissenschaften mit der Erstellung des neuen Bach-Werke-Verzeichnisses (2022) befasst, dazu mit der Katalogisierung der Notenbibliothek von Carl Philipp Emanuel Bach. Seit 2022 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgesellschaft DFG. Dabei befasst sie sich auch mit katholischer und protestantischer Mehrchörigkeit des 17. Jahrhunderts und Vorstellungen damals zur „Engelsmusik“ im Kirchenraum.
An der evangelischen Trinitatis-Hauptkirche Altona trägt Haiawi (Fotos: Tri/priv.) Verantwortung für die viermal im Jahr stattfindende Orgelmatinee im Gotteshaus, das eine ausgezeichnete Akustik für Musik aller Art besitzt. Hier sind Konzerte unterschiedlicher Genres ein Anliegen der Gemeinde, die gute Musik zu bezahlbaren Eintrittspreisen anbieten will und die Stärken des Kirchraumes für Musikerlebnisse vieler Menschen öffnet. Bekannt sind seit 20 Jahren zudem die liturgischen Vespern mit außergewöhnlicher Stimmung am ersten, dritten und fünften Freitag im Monat: Gesungen werden Psalmen und liturgische Gesänge von ausgebildeten professionellen Sopranistinnen. Dazu intoniert Haiawi Orgelimprovisationen auf hohem Niveau, bereichert durch biblische Lesungen, Fürbitten und Segensspendungen.
In ihrer Studienzeit war Maryam Haiawi Cusanus-Stipendiatin (2009–2016), sie erhielt Preise bei Klavier- und Orgelwettbewerben in Padua (2009), Brixen (2012) und Kaliningrad (2013) sowie den Musikwissenschaftspreis der Hochschule für Musik in Freiburg.