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Menschen und ein Marathon für Gesundheit und das Kinder-Frühstück

Herbstlauf in Mitteleuropa. Pater Tobias setzt auf Training, Engagement und den Blick auf Not auch vor der Haustür. Fotos: D. Elke
Herbstlauf in Mitteleuropa. Pater Tobias setzt auf Training, Engagement und den Blick auf Not auch vor der Haustür. Fotos: D. Elke

Nun hat sich Pater Tobias Breer der nächsten Herausforderung gestellt. Am 3. Februar startete der Prämonstratenser beim „Dead Sea Marathon“ in Israel. Besondere Läufe waren zuvor auch der durch die glutheiße Wüste des Oman, 2022 quälte er sich zudem durch gefährliche Höhenlandschaften im Togo.

 

Jetzt führte die Strecke am Südufer des Toten Meeres entlang. Die Läufer passierten auch den tiefsten Ort der Erde auf trockenem Land. Er liegt 428 Meter unter dem Meeresspiegel. „Um diese Strecke zu bewältigen, musste ich wieder über meine Grenzen hinaus gehen“, sagt der 59-Jährige.

 

Auch durch den Marathon Israel ist er noch für einen guten Zweck unterwegs. Der Marathon-Pater läuft für Kinder in Duisburg. Er finanziert gleich zwei Grundschulen im Stadtteil Neumühl ein komplettes Jahr lang ein gesundes Frühstück für bis zu 500 Kinder. „Jedes Brot zählt - und versorgt die Schulkinder mit der notwendigen Energie zum Lernen", sagt Pater Tobias. Er selbst ist an Grundschulen als Seelsorger und Pastor tätig.

 

17.000 Euro waren vorher sein Ziel. Soviel Geld, so Pater Tobias vor dem Start am Toten Meer, müssten doch durch den „Dead Sea Marathon“ möglich sein. Auch nach dem Lauf ist die weitere Unterstützung nötig. „Das Schulfrühstück für Kinder im Kopf - und die vielen Menschen als Unterstützer/-innen: Das gibt mir die Energie für solche Läufe .“

 

Das Spendenkonto: Projekt LebensWert , IBAN: DE 343 606 0295 0010 7660 36,

Bank im Bistum Essen (GENODED1BBE), Grundschulprojekt. Spendenquittungen werden ausgestellt.



Kinderarmut in Duisburg - Zuerst gesundes Essen stärkt die Entwicklung und Bildung

Stichwort: Kinderarmut:  In  Deutschland nimmt sie seit Jahren zu. In der Praxis bedeutet arm sein vor allem Vernachlässigung. Viele Kinder werden ohne Frühstück und vollwertiges Pausenbrot zur Schule geschickt. Statt eines Mittagessens erhalten sie  nur Süßigkeiten oder fettiges Fastfood. Eine Schulleitung berichtet, dass immer noch viele Schulkinder morgens zur Schule kommen, ohne gefrühstückt zu haben bzw. ohne sich ein Frühstück für die Pause mitzubringen. Das grenze fast an Kindeswohlgefährdung.

 

 

In Duisburg lebt inzwischen jedes dritte Kind von Sozialleistungen, in den nördlichen Stadtteilen sogar fast jedes Zweite. In Nordrhein-Westfalen dagegen waren es  18,5  Prozent, also knapp ein Fünftel aller Kinder (Zahlen 2019: Sozialbericht NRW). Pater Tobias und das Projekt Lebenswert haben sehr gute Kontakte zu den Grundschulleitungen in Neumühl. Alle Schulen, so der Pater,  erleben einen Anstieg bei den Anträgen für Bildung- und Teilhabe. Die Zahlen sind auch Indiz für die prekären Verhältnisse, in denen viele Kinder leben.