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Karnevalsauftakt in der Abtei: Froh sein wappnet in schwieriger Zeit

Singende und betende Aktive sowie Prominente aus Karnevalsvereinen von Marxloh bis Serm in der Hamborner Abtei: Sechs Tage vor dem 11.11. stimmten sie sich zum traditionellen Karnevalsauftakt mit Abt Albert Dölken und Pater Gereon Strauch von den Prämonstratensern schwungvoll ein auf eine hoffentlich gelingende Session. Unter besonderen Bedingungen wird die Saison bis zum März 2023 dennoch stattfinden. In schwierigen Zeiten angesichts von Krieg und Sorgen der Menschen vor dem Winter zähle Zusammenhalt und der Wille, sich nicht unterkriegen zu  lassen, betonte der Abt in der proppevollen und von bunten Bannern vieler Vereine besonders geschmückten Kirche. Abt Dölken blickte auf den weiteren Verlauf des Tages für die bunte und später marschierende Schar. „Wenn sich gleich nach dem Gottesdienst die große Prozession Richtung Rathaus  in Bewegung setzt, dann ist dies ein machtvolles Zeichen für unseren Zusammenhalt.“ Traditionell feiern Närrinnen und Narren   aus ganz Duisburg beim Empfang am Hamborner Rathaus und danach bis in den Nachmittag.

Der Gottesdienst war bestimmt von humorvollen Gebeten und sich direkt anschließenden Karnevals-Liedern. Eine Kostprobe?: „Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden … Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes … Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung … Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen. Aber nicht sofort!“ zitierte der Abt das historische Gebet aus St. Lamberti, Münster.

 

Mit begeistertem Lachen und Klatschen sorgten Aktive von den Johannitern über die Rot Weiß Marxloher Jecken bis zur K.G. Südstern Serm für Freude, die sie in den vergangen Jahren so kaum leben konnten. „Spaß an der Freud“ im Karneval, predigte Abt Albert, ,,rüstet auch dafür aus, dass Menschen nicht ungewappnet gegen alle Angriffe leben". Dabei sei eins wichtig: ,,Denen beizustehen, die krank sind oder verzweifelt und gerade um die halbe Welt gejagt werden!“ Nicht Krieg und das Böse, was umgehe, habe die Kraft, die Welt zu verändern, sondern das Evangelium Christi und die Liebe der Menschen.

 

Ein Karnevalsfeuerwerk als schwungvolles Orgelpotpourri mit närrischen Refrains bot Kantor Peter Bartetzky. Auf Singen, Schunkeln und viel Bewegung zur Musik folgten ein Vater unser für die Stadt - und eine Kollekte für Kinder im Duisburger Norden. Bis der über rund 200 Meter lange Narrenzug  „Karawane“ singend weiterzog. Zum Alten Rathaus der bis 1929 selbständigen Großstadt Hamborn.