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Ausgezeichnet: Alltag in Marxloh

Arbeit für Menschen am Petershof. Zum Beispiel der Minijob am Kiosk, der für alle nah an der Kirche offen hat. Archivfotos: Achim Pohl, Petershof.
Arbeit für Menschen am Petershof. Zum Beispiel der Minijob am Kiosk, der für alle nah an der Kirche offen hat. Archivfotos: Achim Pohl, Petershof.

Ausgezeichnet: Marxloher Alltag am Petershof Marxloh, kurz vor Weihnachten. Zwei Nachrichten machten einen Tag vor Heiligabend die Runde. Die eine - ohne Namen des Web-Autors, vielleicht von Pater Oliver vom Petershof: „Liebe Leute, aufgrund der Kälte in den letzten Tagen ist hier gerade sehr, sehr viel zu tun. Auch schellt nahezu ununterbrochen das Telefon.“ So könne man leider nicht immer an den Hörer gehen. Das steht jetzt kurz, aber direkt oben auf der Site des Sozialprojekts in Marxloh. Alltag. Kurz beschrieben. Alltag für die Menschen - jetzt, das Jahr über, rund um die Kirche St. Peter, Mittelstraße.

 

Die andere Nachricht dieser Woche steht nicht auf der Petershof-Site, ist aber in Duisburger Medien präsent. Petershof-Leiter Pater Oliver Potschien ist für sein Team mit der Hamborner Ehrennadel ausgezeichnet worden. Bezirksbürgermeisterin Martina Herrmann verlieh sie. Das ist in Hamborn keineswegs Alltag. Mehr noch als die verdiente, froh entgegen genommene Ehrung zählen am Petershof menschlicher Umgang und Begegnung. Eine auf Augenhöhe.

 

Ein Stück Alltag beschreibt jetzt Weihnachten im  Website-Text auf der Hinweis  auf den kostenlosen täglichen Mittagstisch. Zu Weihnachten werden 2022 vielleicht sogar mehr Menschen als die sonst täglich 40 bis 60 Personen zum Essen kommen. Erwähnenswert! So wie die Kleiderkammer, wie die Wärmestube mit heißen Kaffee und Tee - aktuell täglich von 8 bis etwa 18 Uhr. Natürlich wie ist die Christmette ein Stück Petershof - Festzeit am Heiligabend um 18 Uhr in der Kirche. Zuvor gibt es ein festliches Weihnachtsessen, sat die Site. „Für alle, anschließend Kaffee und Gebäck, Lieder und Geschichten im Haus“.

 

Das ist  kein jährlicher Weihnachts-Alltag. Weil   viele Menschen in Not und andere dahin kommen und die Einladung zum Essen und zur Mette sie besonders froh macht.

 

Das Jahr über zählt Woche für Woche für manche von ihnen Sport, etwa Boxen im eigenen Verein am Petershof. Oder die kontinuierliche Gesundheitssorge, nachdem jemand „gestrandet“ ist oder ohne Krankenversicherung Hilfe und Rat  braucht. Erwähnenswerter Alltag? Ja!!! Denn es geht für fast alle hier darum, einen Ort fürs Zusammensein zu haben. Wo etwas Hoffnung und Würde greifbar ist. Auch die Petershof-Arbeit dient dem - im Zusammenwirken mit Jugendlichen, die gerichtlich verordnete Sozialstunden leisten - und ihr Leben manchmal radikal entwickeln und verändern. Alltag? Nein. Eher harte Arbeit - und vielleicht Aufbruch.

 

All das ist wissenswert. Weit über über den Duisburger Norden bewegt das Leben am Petershof, Unterstützerinnen und Unterstützer erzählen davon  in manchen Kirchen bei Sammlungen und in ihrem Bekanntenkreis.  Alltag am Petershof ist besonders. Denn es geht um Nähe und Würde. Auch das Geschehen in der Krippe, Jesus und  die Heilige Familie steht für Würde, die zuvor verloren gegangen war.

 

Wenige Sätze auf der Petershof-Site sagen das so: „Medizinische Notfallversorgung und Stadtteilwaschküche nach Absprache. Bitte im Haus melden.“ Gott sei Dank geht das so. Eine Chance für Mitmenschen - ihren Alltag und mehr. -uw-